CSZeitreise: Umbau der Zentralkläranlage Darmstadt (1994–1996)

CSZeitreise: Umbau der Zentralkläranlage Darmstadt (1994–1996)

Ein Blick zurück:
Vor fast 30 Jahren stand die Zentralkläranlage Darmstadt vor einer großen Herausforderung: Wie kann die bestehende Altanlage den zunehmenden Starkregenereignissen und den steigenden Anforderungen an den Gewässerschutz gerecht werden? Die Lösung war ein wegweisender Umbau – heute ein Meilenstein nachhaltiger Wasserwirtschaft.

Das Problem damals:
Gestiegener Abwasseranfall sowie erhöhte Anforderungen an die Klärleistung erforderten eine Erweiterung der Zentralkläranlage Darmstadt. Zusätzlich war das Kanalnetz Darmstadts und der umliegenden Gemeinden bei Starkregen schnell überlastet. Die Kläranlage war zudem auf Abwasserbehandlung ausgelegt, nicht auf die kurzfristige Speicherung und Aufbereitung großer Niederschlagsmengen. Unbehandeltes Regenwasser könnte Schadstoffe wie Öle, Schwermetalle und Schwebstoffe unmittelbar in den Vorfluter gelangen lassen.

Die Lösung – Umbau der Altanlage:
Zwischen 1994 und 1996 wurde die Altanlage umfassend modernisiert:

  • Regenrückhaltebecken: Massive Stahlbetonbecken mit hoher Kapazität speicherten mehrere zehntausend Kubikmeter Wasser.
  • Tragwerkslösungen: Die Planung berücksichtigte Lasten durch Wassersäulen, wechselnde Füllstände und chemische Einwirkungen, mit Fokus auf Rissbreitenbegrenzung und Dauerhaftigkeit.
  • Filtrations- und Sedimentationssysteme: Mehrstufige Verfahren entfernten Schadstoffe, bevor Wasser in die Kläranlage oder direkt in Gewässer geleitet wurde.
  • Automatisierung: Steuerungs- und Messsysteme für Füllstände, Durchfluss und Wasserqualität sicherten einen effizienten Betrieb und schnelle Reaktion auf wechselnde Wetterbedingungen.
  • Bauweise im Bestand: Bestehende Strukturen wurden integriert und ressourcenschonend weiterverwendet.

CSZ als Partner:
CSZ übernahm die Tragwerksplanung (Lph 1–6), darunter:

  • Statische Berechnungen für große Speichervolumina
  • Detailplanung dauerhafter, dichter Betonbauwerke
  • Integration neuer Technik in bestehende Strukturen
  • Begleitung der Bauausführung unter laufendem Betrieb

Der Rückblick zeigt Wirkung:

  • Gesteigertes Reinigungsniveau des geklärten Wassers
  • Hochwasserschutz: Reduzierte Überflutungsrisiken durch große Speicherkapazität
  • Gewässerschutz: Gereinigtes Regenwasser verhindert Schadstoffeinträge
  • Nachhaltigkeit: Umnutzung statt Neubau
  • Technische Langlebigkeit: Tragwerkslösungen sichern bis heute robusten Betrieb

Fazit:
Der Umbau war mehr als eine technische Maßnahme – er war eine ingenieurtechnische Pionierleistung. Noch heute profitieren Umwelt, Stadt und Region von dieser Entscheidung. CSZ zeigt, wie durchdachte Tragwerksplanung echten Beitrag zu Umwelt- und Hochwasserschutz leisten kann.