Wie Heppenheim seine verkehrliche Lebensader unter der B 460 resilient macht
Unter der Straße fließt mehr als Verkehr
Wer in Heppenheim über die B 460 fährt, ahnt selten, welche komplexe Infrastruktur sich direkt unter dem Asphalt verbirgt.Täglich rollen hier rund 14.000 Fahrzeuge – Autos, Lkw, Pendler, Leben. Doch im Untergrund arbeitet eine unsichtbare Lebensader der Stadt: der Stadtbach, eingefasst in eine Verdolung, die inzwischen an ihre Grenzen stößt.
Zwischen Innenstadt, Geschichte und Ingenieurkunst
Mitten im Herzen Heppenheims treffen beengte Stadtverhältnisse, denkmalwürdige Bausubstanz und moderne Anforderungen aufeinander. Die Herausforderung: ein 614 m langer Abschnitt, eine über 100 Jahre alte Gewölbekonstruktion und ein Stahlbetonrahmen aus 1968 – alles unter laufendem Verkehr und mit begrenztem Raum für Umleitungen.
Wie man ein Bauwerk unter Verkehr neu denkt
CSZ verantwortet die Objekt- und Tragwerksplanung zur Erneuerung der Verdolung – samt Neuordnung der Straßenentwässerung, Integration einer Vorreinigungsanlage, Umleitung des Stadtbachs während der Bauzeit und hydrologischer Auslegung auf HQ100 (12 m³/s). Dabei gilt: nur so viel Sperrung wie nötig, so viel Erneuerung wie möglich.
Baustelle mitten im Leben
Die Baulogistik wird durch die innerstädtische Lage zur Ingenieurleistung an sich. Zufahrten für Anlieger, Rettungsdienste und Hotelgäste, teils über Hilfsbrücken, werden erhalten. Und um die Anwohner zu schützen, setzen wir auf emissionsarme Verfahren – Technik, die Rücksicht nimmt.
Nachhaltigkeit beginnt unter der Oberfläche
Was hier entsteht, ist mehr als ein Bauwerk: Es ist ein Beispiel für resiliente Infrastruktur – dauerhaft tragfähig, sicher im Hochwasserfall und ökologisch durchdacht. Gemeinsam mit allen Beteiligten planen wir eine Lösung, die Heppenheims Verkehr und Gewässer gleichermaßen schützt.
Ein starker Plan für Heppenheim
CSZ hat den VgV-Wettbewerb für dieses anspruchsvolle Projekt gewonnen – und freut sich, eine der zentralen Verkehrsachsen Südhessens fit für die Zukunft zu machen. Ein Projekt, das zeigt, wie Ingenieurkunst, Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung Hand in Hand gehen.